Fachkompetenzen

  1. Fachliche Grundkompetenzen umfassen methodische und fachliche Grundfähigkeiten in einer Disziplin inklusive der Hilfsdisziplinen (beispielsweise Mathematik im Ingenieurstudium) über die Breite der Disziplin. Sie sollten den Kern des Bachelorstudiums bilden.
  2. Spezifische Fachkompetenzen sollten exemplarisch in Bachelorstudiengängen oder schwerpunktmäßig in vertiefenden Masterstudiengängen vermittelt werden.
  3. Digitale Fachkompetenzen umfassen neue, digitale Aspekte in den Disziplinen, beispielsweise das Entstehen eines neuen IT-Rechts in den Rechtswissenschaften, additive Produktionsverfahren und IT-Sicherheit im Maschinenbau oder die fachspezifische Anwendung von computergestützten Verfahren in den Geisteswissenschaften.

Das Neue oder das 4.0 in den Fachkompetenzen: Digitalisierung ist ein neues disziplinübergreifendes Thema, welches jedoch in allen Fachbereichen seine spezifischen Ausprägungen hat. Die Auswertung großer Datenmengen und damit statistische Kompetenzen werden disziplinübergreifend in allen Fächern wichtiger werden. Darüber hinaus müssen Curricula die spezifischen Auswirkungen der Digitalisierung in jedem Fach aufnehmen.

Berufsorientierte Kompetenzen

  1. Berufsorientierte Kompetenzen ermöglichen es, Fachwissen auf außerwissenschaftliche Problemstellungen anzuwenden, anzupassen und zu reflektieren. Durch sie lassen sich die Grenzen der Disziplin und der dort verwendeten Methodik erkennen und Anschlüsse an andere Disziplinen herstellen.
  2. Zu den berufspraktischen Fähigkeiten zählen Kompetenzen wie unternehmerisches Denken und Handeln, eigenverantwortliches Arbeiten, Projekt- und Zeitmanagement sowie Grundkenntnisse der Unternehmensführung.
  3. Berufsorientierte Digitalkompetenzen umfassen sowohl überfachliche als auch berufsfeldbezogene Digitalkompetenzen wie den Umgang mit Datamining-Techniken (das Gewinnen von Informationen aus größeren Datenmengen) in medien- und sprachwissenschaftlichen Studiengängen.

Das Neue oder das 4.0 in den berufsorientierten Kompetenzen: In der Zukunft werden eine höhere Komplexität und Niveausteigerung dazu führen, dass den Menschen vermehrt Analyse- und Entscheidungsfähigkeiten abverlangt werden. Der kritische Umgang mit (zum Beispiel webbasierten) Tools gewinnt dabei an Bedeutung. Der Fokus der akademischen Bildung wird mehr auf der Vermittlung von Kompetenzen wie Analyse, Synthese und Bewertung und auf der Entwicklung von Urteilsfähigkeit liegen, um das Entscheidungsverhalten für Alltags- und Arbeitsleben zu trainieren. Führungskräfte müssen zudem sensibler werden für immer heterogener und diverser zusammengesetzte Arbeitsteams mit unterschiedlichen Präferenzen und Arbeitsweisen, Stärken und Wertorientierungen.

Persönlichkeitsbildende Kompetenzen

  1. Zu den personalen Kompetenzen gehören Selbsteinschätzung und Selbstreflexion, die Fähigkeit, die eigenen Kompetenzgrenzen zu erkennen, sowie die Fähigkeit zur interdisziplinären Problemlösung, zur Adaption, zum Umgang mit Komplexität, zur Kreativität und zu ganzheitlichem Denken.
  2. Zu den sozialen Kompetenzen zählen traditionellerweise Kommunikations-, Team- und Konfliktlösungsfähigkeiten, aber auch das Vermögen zur kritischen Reflexion sozialer Prozesse.
  3. Personale Digitalkompetenzen ermöglichen den kompetenten Umgang mit dem Internet und die Teilhabe an der digitalen Welt im privaten wie im beruflichen Leben. Dazu zählt unter anderem Quellen im Internet richtig einzuschätzen und Onlineanwendungen kreativ zu nutzen. 

Das Neue oder das 4.0 in den persönlichkeitsbildenden Kompetenzen: Um Fähigkeiten wie das Problemlösen zu trainieren, stehen mit der Digitalisierung neue Hilfsmittel zur Verfügung. Sie sind mit relativ geringem Aufwand zu trainieren, wenn sie in ein hochschuldidaktisches Gesamtkonzept integriert werden. Das veränderte Kommunikationsverhalten der jüngeren Generationen kann es ermöglichen, verstärkt Methoden des kollaborativen Lernens zu üben.