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Ernst-Abbe-Fonds

Der Ernst-Abbe-Fonds ist eine Stiftung zur Wissenschaftsförderung auf den Gebieten der Feinmechanik, Optik, Elektronik, des Glases und der Glaskeramik.

Er wurde 1989 anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens von der Carl-Zeiss-Stiftung in Heidenheim an der Brenz erricht, die den Fonds nach ihrem Stifter benannte. Die Carl-Zeiss-Stiftung ist alleinige Aktionärin der SCHOTT AG in Mainz und der Carl Zeiss AG in Oberkochen. Beide Unternehmen sind der Stiftung eng verbunden und entsenden Mitglieder in das Kuratorium der Stiftung.

Der Ernst-Abbe-Fonds vergibt ab 2016 den Otto-Schott-Forschungspreis sowie den Carl Zeiss Preis für junge Wissenschaftler und für herausragende Arbeiten in der internationalen Optikforschung.

Der Otto-Schott-Forschungspreis ist mit jeweils 25.000 Euro dotiert und wird im zweijährlichen Rhythmus vergeben. Er wird für besondere Leistungen an anerkannte Wissenschaftler auf dem Gebiet „Gläser und Glaskeramiken“ in Grundlagenforschung und Anwendung vergeben.

Der Carl-Zeiss-Preis für junge Wissenschaftler ist mit 21.000 Euro dotiert und wird in drei gleichgroße Teile a 7.000 Euro geteilt. Diese werden ebenfalls alle zwei Jahre vergeben.  Gewürdigt werden vielversprechende, promovierte Wissenschaftler, die sich mit einer herausragenden wissenschaftlichen Publikation einen Namen gemacht haben.

Bis 2013 hat der Fonds den Carl-Zeiss-Forschungspreis vergeben, ab 2016 wird dieser von der CARL ZEISS AG verliehen.

In der Liste der Preisträger finden sich beispielsweise vier spätere Nobelpreisträger:

  • Der aus Ägypten stammende Amerikaner Ahmed A. Zewail erhielt 1992 den Carl-Zeiss-Forschungspreis und 1999 den Nobelpreis für Chemie.
  • Der US-Amerikaner Eric A. Cornell bekam fünf Jahre nach dem Carl-Zeiss-Forschungspreis im Jahr 2001 den Nobelpreis für Physik.
  • Stefan Hell wurde 2002 mit dem Carl-Zeiss-Forschungspreis ausgezeichnet – im Jahr 2014 erhielt er den Nobelpreis für Chemie.
  • Ebenfalls 2014 erhielt Shuji Nakamura, Carl-Zeiss-Forschungspreis-Träger aus dem Jahr 2000, den Nobelpreis für Physik.



Ernst Abbe

Ernst Abbe FormelErnst Abbe geboren am 23. Januar 1840 in Eisenach, war Physiker, Erfinder, Unternehmer und Sozialreformer.

Mit der von ihm entwickelten Theorie der Abbildung im Mikroskop gilt er als einer der Begründer der wissenschaftlichen Optik.

1866 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Unternehmen Carl Zeiss. Carl Zeiss machte Ernst Abbe 1876 zu seinem Teilhaber und bestimmte ihn zu seinem Nachfolger in der Unternehmensleitung von Carl Zeiss.

Gemeinsam mit Otto Schott, Carl Zeiss und Roderich Zeiss gründete Abbe 1884 in Jena das Glastechnische Laboratorium Schott & Genossen, aus dem sich der heutige Schott-Konzern entwickelt hat.

Um den Bestand der Unternehmen unabhängig von persönlichen Eigentümerinteressen zu sichern, gründete Abbe im Jahr 1889 die Carl-Zeiss-Stiftung, die er 1891 zur Alleineigentümerin der Zeiss Werke und zur Miteigentümerin der Schott Werke machte. Im Stiftungsstatut von 1896 legte er die Verwendung der Unternehmensgewinne zugunsten der Wissenschaft und der Mitarbeiter der Unternehmen fest. Seiner Zeit weit voraus kodifizierte er hier in rechtsverbindlicher Form die Verfassung der Unternehmen.

Ernst Abbe starb am 14. Januar 1905 in Jena.


Weitere Informationen zu den Unternehmen finden Sie auf den Internet-Seiten von Schott und Carl Zeiss.

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Verleihung des Carl-Zeiss-Forschungspreises 2013 an Frau Professor Anne L'Huillier

v.l.n.r.: Professor Jürgen Mlyuek, Professor Ernst Otto Göbel, Professor Anne L'Huillier, Dr. Michael Kaschke, Dr. Markus Weber