Preisträger 2019:
Michael Stolleis

Der Meyer-Struckmann-Preis, der im Jahr 2019 für das Themenfeld "Geistes- und sozialwissenschaftliche Europaforschung" ausgeschrieben worden war, ging an den Juristen Prof. Dr. h.c. mult. Michael Stolleis.



Michael Stolleis Mit Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Stolleis (Foto) wurde eine Forscherpersönlichkeit von wahrlich europäischem Format ausgezeichnet. Stolleis hat sich als Jurist bereits sehr früh in seiner wissenschaftlichen Karriere der rechtshistorischen Forschung verschrieben – und das immer mit einer dezidiert europäischen Perspektive. Er hat sich in seiner Arbeit grundlegenden juristischen und rechtshistorischen Problemen gewidmet, die das Fundament der europäischen Kultur bilden, und zwar nicht nur in rechtlicher Hinsicht. Mit seinen Büchern zu Fragen der Staatlichkeit, des öffentlichen Rechts, der öffentlichen Ordnung, des Sozialrechts, der Verfassung und der Verwaltung hat er auch immer die Eigenheiten und Gemeinsamkeiten des europäischen Kontinents in den Blick genommen. Zeitlich reichen seine Forschungsinteressen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.

Diese Forschung ist auch europaweit anerkannt worden. So war Stolleis nicht nur von 1991 bis 2006 Direktor des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main, sondern erhielt auch Ehrendoktorate der Universitäten Lund, Toulouse, Padua und Helsinki. Zudem ist er Mitglied zahlreicher europäischer wissenschaftlicher Akademien, Träger des renommierten Balzan-Preises sowie Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes und des Ordens Pour le mérite.

Stolleis, 1941 in Ludwigshafen geboren, studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaft, Germanistik und Kulturgeschichte in Heidelberg und Würzburg. Nach Promotion und Habilitation in München wurde er 1974 auf den Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsgeschichte an die Goethe-Universität Frankfurt am Main berufen. Von 1991 bis zu seiner Emeritierung 2009 war Michael Stolleis Direktor des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main.

Dossier zum Preisträger (PDF)


Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird jährlich von einer Jury vergeben, die sich aus Mitgliedern der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Vertretern der Stiftung zusammensetzt.

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